Radtour Leineradfernweg Sommer 2000 von Andreas Bank
Reisebericht, Infos, Fotos

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Auf eine ausführliche Wegbeschreibung wurde verzichtet, da im mitgeführten Reiseführer der Weg (teilweise zu) detailliert aufgeführt ist. Wert gelegt wird daher auf persönliche Eindrücke und Besonderheiten, die nicht im Reiseführer aufgeführt sind.



 

 

Zeitraum: August 2000- 3 Wochen
Personen: 3
Wetter: "Mist"
Entfernung: ca. 700 km
Schwierigkeitsgrad: leicht, kaum Berge ab Niedersachsen, wenig Verkehr
Radwegenetz: gut ausgebaut, viele befestigte Wege außerhalb der Fahrbahn, Hinweisschilder fehlten oft oder irritierten.
Landschaft: Burgen, Schlösser, oft Nähe zu Bahnlinien und Straßen
Literatur: Bike Line: Leineradweg (Neuerscheinung 2000)
Highlights: EXPO Hannover, EXPO am Meer Wilhelmshaven, Bremen, Städte der Fachwerkstraße

Der Sommer 2000 war ja nicht gerade das Gelbe vom Ei. Gewarnt von Mitmenschen vor einer Radtour machten wir uns auf den Weg, um in Leinefelde im Eichsfeld an der Quelle die Tour zu beginnen. Ausgestiegen aus dem Zug, erwartete uns ein Schauer, der den ganzen Tag anhielt. 

Leinefelde, ehemals künstlich entwickelte Industriestadt, hat heute wenig zu bieten. 

Der Weg führt entlang über Feldwege westlich quer über das stark katholisch geprägte Eichsfeld. Man kommt nach Heiligenstadt, der Geburtsstätte von Theodor Storm (Der Schimmelreiter). Der Ort wurde gern besucht vom Kanzler-Kohl und Gefolgschaft.


ringförmig eingefasste Quelle
in Leinefelde


Heiligenstadt

Die Orte im Eichsfeld sind nicht so protzig.
Hier war man nie so richtig reich. Die Menschen sind nett. Es gibt ausreichend Unterkünfte. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut. Von der Hektik großer Städte ist hier nichts zu spüren.

Eine Zwangspause legten wir ein, als ich meinen Reifen flicken durfte. Dem Regen trotzend, entschieden wir uns, auf der stark befahrenen Bundesstraße zu fahren, um Zeit zu sparen. Der reguläre Radweg führt über größere Erhebungen.

Wir verlassen das Eichsfeld, Thüringen und bis auf weiteres die hügelige Gegend und erreichen Friedland. Der Ort wurde lange Zeit in Verbindung gebracht mit dem zentralen Auffanglager für DDR-Flüchtlinge. Das Lager ist heute Asylbewerberheim.


Lager Friedland

Göttingen als Universitätsstadt hat sicher so Einiges zu bieten und bietet sich als Tagesausflug an. Die Wege sind ausgeschildert. Man fährt fast ausschließlich auf Radwegen

Wir fanden leider keinen Campingplatz zum übernachten. Für uns ist diese Stadt schnell erreichbar. Daher fuhren wir weiter.

Die Gegend oberhalb Göttingens erweist sich sowohl von der Landschaft, als auch von den Menschen als ziemlich langweilig. Pensionen sind teuer, Campingplätze nicht zu finden.

In Nörten Hardenberg lohnt ein Besuch der Burg (Ruine) und der angeschlossenen Schnapsbrennerei. Führungen gibt es an Wochenenden auf Bestellung. Von der Burg hat man eine schöne Aussicht auf die Landschaft und den Reitplatz mit Luxushotel. Es finden häufig Tourniere statt.


Ruine Nörten-Hardenberg


Saline Immensen


Einbeck

Weiter geht es nach Einbeck, der Bierbrauerstadt. Hier steht wirklich die Brauerei dort, wo anderenorts das Rathaus steht. Dieses läßt sich dann auch leicht finden und kam mir gleich bekannt vor. Schuld war das Logo der Brauerei, worauf dieses Gebäude abgebildet ist. Die Stadt gehört wie andere auf dem Weg zur Fachwerkstraße und lohnt auf jeden Fall einen Besuch.

Wir machen einen kleinen Abstecher westlich durch eine hügelige und bewaldete Gegend erreichen den einzigen Berg der Tour, der fast zu steil zum Radfahren ist. Hier beginnen die ersten Ausläufer des Harzes. Jede Abweichung vom Radweg wird jetzt mit erhöhten Strapazen bestraft.

Bad Gandersheim ist eine reine Kurstadt mit einem hervorragenden Campingplatz am Westende der Stadt hinter dem Kurpark. 
Dann gibt es noch die Domfestspiele.


 


Bad Gandersheim


Alfeld

Wir wollten da  hin und mußten feststellen, daß der Dom an diesem wie wohl an jedem Abend  bis auf Steh- oder Hörplätze (?) ausverkauft war. Also kauften wir solche und sahen eine mäßige Vorstellung. Die Schauspieler verstand man, da sie Mikrofone hatten, konnte aber nicht erkennen, von wem die Stimme kam, da man sich auf der Bühne kaum bewegte. Was war wohl der Grund für ein ausverkauftes Haus?

Wir kommen durch Alfeld, ein kleinerer, schöner Ort, durch den ebenfalls die Fachwerkstraße führt.

Auf dem ganzen Weg begegnen wir EXPO-Projekten, so wie hier kurz vor Hannover an einer Versuchsanlage für Tierhaltung. Es scheint, als ob jeder öffentliche Neubau, jeder findige Bauer sein EXPO-Projekt geschaffen hat, um entsprechende Fördermittel zu kassieren. Ich weiß nicht mehr, wie viele es waren, aber sie waren zahlreich. 

Expo

Hannover: 
Klar, daß wir uns die EXPO angesehen haben. 3 Tage! Danach war uns wieder nach Erholung zumute. Ich habe ausgewählte Fotos auf einer eigenen Seite abgelegt.

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Andreas Bank     erstellt im Oktober 2000