Finnlandurlaub 2001: Infos zum Radfahren in Finnland, erfahren im Juli 2001

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Spät am Abend, es ist und bleibt hell, kommen wir mit dem Zug an der Ostseeküste in Oulu an. Gegenüber des Bahnhofes in einem kleinen Hotel schnell einen (kostenlosen) Stadtplan geholt und auf geht es zum ausgeschilderten Campingplatz. Der Platz scheint überfüllt. Wohnmobile stehen wartend vor dem Gelände. Die Luft ist durchzogen vom unangenehmen Geruch einer nahe gelegenen Fabrik. Wir bekommen unseren Platz. An der mangelnden Sauberkeit der hygienischen Einrichtungen bemerken wir die Überfüllung des Platzes. Viele Deutsche und Norweger machen hier Urlaub.

Gleich zu Beginn der Tour fällt uns auf, dass sich die Gegend besser zum Radfahren eignet. Es gibt mehr Radwege, Hauptstraßen sind nicht so überfüllt, wie im südlichen Teil Finnlands und es gibt Nebenstraßen zum umfahren der Hauptstraßen. Die Hügel scheinen nicht so "gemein" zu sein. Dazu kam der ständige Rückenwind. An der Küste geht es ohne Hügel in nördlicher Richtung parallel zur Hauptstraße 4 auf dem ausgeschilderten Radweg nach Haukipudas.

Sehenswert in Haukipudas ist die Kirche. Eine deutsche Beschreibung des Gebäudes liegt aus.

Wir stießen auf die Hauptstraße 4, müssen diese aber immer nur für kurze Zeit benutzen. Östlich der Straße finden sich immer wieder kleine Wege, teilweise als gut zu befahrende Pisten mit geringstem Verkehr. In einem Ort namen "Ii" überquerten wir den den Fluß Iijoki. Hinter Kuivaniemi bogen wir nach links auf den Waldweg nach Onkalo ab und überfuhren die Grenze nach Lappland in schönster Umgebung. Nach einigen Kilometern kamen wir am Fluß Simojoki am Campingplatz in dem kleinen Ort Simo an.

Der Platz ist klein, nicht überlaufen und liegt schön am Fluß. Die Infrastruktur für Angler ist schon vorbereitet. Es gibt eine Sauna mit richtigem Ofen, sehr gemütlich. Im Ort finden sich ein Einkaufszentrum und eine Gaststätte.

Wir benutzten die holzbefeuerte Sauna und genossen den Abend in fast familiärer Atmosphäre mit den wenigen anderen Campern.

Oulu mit Theater

Grenzbefestigungen nach Lappland

Sampo

Lachstreppe am Wasserkraftwerk

Mumien- Kapelle

Dies sollte also unser letzer Wander- Tag sein. Nach dem Rückenwind der letzten Tage hofften wir, die Strecke in kurzer Zeit zu schaffen. Leider drehte der Wind.

Wir fuhren weiter auf der Straße 4, um bei Jaatila wieder auf die Ostseite zu wechseln. Auf der wenig befahrenen, aber gut ausgebauten Straße 926 fuhren wir durch eine beeindruckende, von langen Anstiegen gekennzeichneten Landschaft. Es gibt bis Rovaniemi keine Verpflegungsmöglichkeiten.

Plötzlich sah ich sie! Auf einer Lichtung bewegte sich etwas . Ich schlich mich leise mit der Kamera hinterher. Ja, es waren die ersten (und letzten) Rentiere in freier Wildbahn dieses Urlaubs.

Bei einen Umweg über einen 2 km langen Waldweg erreichten wir Hiidenkirnut, so genannte Gletschermühlen, von der Eiszeit ausgewaschene Felsformationen (Straßenname beachten)

Vor Rovaniemi beginnt wieder ein ausgeschilderter Radweg. Wir fuhren Richtung Zentrum (Keskusta). In einem lange geöffneten Supermarkt am Ortseingang kann man sich eindecken Hinter der Bahnschiene kamen wir nach rechts auf dem Campingplatz an.

Campingplatz Rovaniemi

Wo ist das Rentier ???

Gletschermühlen

Rovaniemi, die größte Stadt des Nordens, liegt knapp unterhalb des Polarkreises

Nicht versäumen sollte man den Besuch des Arktikums, eines futuristischen Museums, daß sich mit der Geschichte der Region und des gesamten Nordens befasst. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der Ureinwohner. In der Stadt läßt es sich gut einkaufen,  jedoch ist das Angebot nicht so groß, wie in Helsinki. Empfehlenswert ebenfalls- eine Fahrt mit dem einem Ausflugsschiff. Hier sieht man die Finnen mal richtig in Aktion. An der Anlegestelle trifft man auf Teppich waschende Leute, eine einmalige Attraktion. Von Rovaniemi aus lassen sich jede Menge Trecking- Touren buchen. Das Angebot ist groß. Wer weiter fahren will, kann dies z.B. an den Flüssen Kemijoki oder Ounasjoki machen. Eine Bahnlinie führt allerdings nur noch in Richtung  Osten bis Kemijärvi.

Teppichwäscher

Zum Pflichtprogramm gehört natürlich der Ausflug zum Polarkreis (ca. 10 km vom Zentrum). Hier kann man sich günstig mit Souvenirs von Lappland, wie Rentierfelle, Holztassen oder T-Shirts eindecken. Das Angebot ist riesig. Irgendwann hat die Stadt mal festgelegt, daß genau hier am Polarkreis der Weihnachtsmann zu Hause ist. Nicht versäumen sollte man daher den Besuch des Weihnachtspostamtes. In Spitzenzeiten kommen hier bis zu 20000 Briefe pro Tag mit Weihnachtswünschen von Kindern aus aller Welt an und jeder Brief wird beantwortet. Der Jahreszeit strotzend, gibt es auch einen Weihnachtsmann, der hier die Kinder empfängt. Und wer will sich nicht im Sommer mit Weihnachtsdekorationen eindecken? Einen drauf gibt der Santa Park nur kurz vor dem Polarkreis. Hier darf man sich gegen hohen Eintritt das Weihnachtsfeeling unterirdisch holen.

Tip für günstiges Mittagessen:

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