Vietnam als individuelles Urlaubsland

Wir haben Vietnam im Sommer 2011 erlebt.
Im Vorfeld buchten wir Pakete für die Halong-Bucht, wie auch einige Tage in Sapa und Umgebung, um die Bergvölker kennenzulernen. Dazu kam die Unterbringung im Hotel in Hanoi Der Rest der Reise wurde praktisch individuell gestaltet.

Eine Bootsfahrt auf der Halongbucht muss sowieso organisiert durchgeführt werden. In die Dörfer um Sapa kommt man ohne Guide meines Wissens nicht hinein. Es waren jeweils sehr schöne, unvergessliche Erlebnisse. Nur muss man wissen: Man ist dort nicht allein.

An der Anlegestelle in Halong-City tummeln sich jeden Morgen hunderte Touristen. Dann fährt man mehr oder weniger gemeinsam die Sehenswürdigkeiten ab. Am Abend übernachtet man dann mit dutzenden Booten in einer Bucht. Es ist kein Problem, sich über mehrere Tage mit anderen Touristen zu verabreden, auch wenn diese auf einem anderen Boot übernachten. Bei dem Ansturm von so viel Touristen ist eine gute Logistik natürlich wichtig.

Sapa im Norden ist auch komplett auf Tourismus eingestellt. Die Läden sind voll mit kopierten North-Face-Sachen. Es gibt Restaurants von internationalem Standart. Die Bergvölker erwarten mit ihren Waren die Touristen schon am Hotel. Allerdings hat der Ort noch genug ursprüngliches Flair behalten, geht an mal abseits der Hauptstraße die Gassen entlang.

Für uns waren die folgenden Tage auf eigene Faust die interessanteren.

Für einen individuellen Urlaub ist Vietnam geradezu prädestiniert. Man kann eigentlich nicht verloren gehen und alles super organisieren, auch ohne Sprachkenntnisse.

Die Vietnamesen habe einen ausgeprägten Geschäftssinn. Ständig wird man angesprochen. Sucht man eine Unterkunft, ist mit Sicherheit jemand in der Nähe, der vermittelt und gleich eine entsprechende Transportmöglichkeit findet. Wird man nicht angesprochen, dann einfach mal irgendwen fragen.

Wir haben es zum Beispiel Tùi Hoa erlebt, nachdem wir mitten in der Nacht an einer Tankstelle aus dem Bus gelassen wurden. Ebenfalls in Tùi Hoa fragten wir im Hotel nach einem Flug nach Saigon. Ein kurzer Anruf und die Dame an der Rezeption fuhr, nachdem sie das Geld von uns bekam, mit ihrem Roller los und holte die Tickets.

Anderes Beispiel: Die Königstadt Hue. Wir fanden in der Nähe des Bahnhofes eine Agentur in einer Art Garage. Nach einem kurzen Stopp wollten wir weiter in Richtung Süden. Erst war die Rede von Motobike, dann hieß es, der Wetterbericht habe schlechtes Wetter vorausgesagt. Wir bezahlten schon mal. Nachdem wir vom Stadtbummel zurück kamen, wartete ein Motobike auf uns, dass uns zum Busbahnhof brachte. Dort setzte man uns in einen Schlafbus, mit dem es sofort losging. Die Tickets waren schon gekauft.

Sicher zweigen sich die Menschen ihren Teil als Vermittlungsgebühr ab bzw. bekommen diese vom vermittelten Hotel. Wir hatten jedoch nicht den Eindruck, dass man uns übers Ohr hauen wollte.

Kommt man in Orte, die nicht unbedingt an der touristischen Route liegen, sind die Menschen noch freundlicher und entgegenkommender. Wir wurden zum Tee eingeladen. In lokalen Freiluftgaststätten kämpften wir mit Stäbchen mit den Zutaten zur Fischsuppe. Die Vietnamesen freuten sich über unsere Bemühungen. Niemals erschien es uns, als würden wir ausgelacht werden. Kamen wir nicht weiter, wurde uns geholfen.

Was war problematisch?
Einigen Taxifahrern konnten wir nicht erklären, dass wir zum Beispiel zum Flughafen wollten, auch nicht mit Zeichensprache.
Im Schlafabteil des Nachtzugs wie auch auf Bahnhöfen hatten wir immer das Gefühl, besonders auf unsere Saschen aufpassen zu müssen. Im Nachbarabteil wurde einer Touristin in der Nacht Geld und Kreditkarten gestohlen. Das war übrigens in 3 Wochen der einzige Fall von Kriminalität, von dem wir hörten.
Im Can Tho im Mekongdelta buchten wir einen Tagesausflug. War alles sehr schön. Ungefragt wurden wir in ein Lokal verfrachtet, welches Mahlzeiten weit über dem vietnamesischen Niveau anbot.

Alles in allem lohnt es sich aus unserer Sicht, das Land auf eigene Faust zu erkunden.

Reisebericht Vietnam 2011

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