Radweg Bollstedt-Schlotheim an ehemaliger Bahnstrecke
Eine der ersten in der Region um Mühlhausen/ Thüringen nach der Wende aufgegebene Bahnstrecke war in den Neunziger Jahren die von Mühlhausen nach Schlotheim. Das nicht, ohne noch vorher den ersten modernen Bahnübergang der Region zu installieren. Im Juni 2012 wurde diese Strecke fast komplett als kombinierter Rad- und Fußweg freigegeben. Im Vorfeld wurden Teilstrecken hergerichtet. Mehrere Brücken mussten neu errichtet werden. Die Erhaltung der alten Brücken soll an überzogenen Forderungen seitens der Bahn gescheitert sein.
Der Weg beginnt in der Nähe des Bollstedter Bahnhofs am Unstrutradweg, führt durch das durch seltene Trockenrasen und Höhenzügen geprägte Nottertal durch Grabe, Körner, Österkörner und endet am Ortseingang von Schlotheim. Komplett mit Bitumen überzogen, rollt es sich gut auf einem etwa 3m breiten Weg ohne wahrnehmbare Steigungen. Es gibt einige überdachte Rastplätze, sogar eine Trockentoilette. In Grabe bietet eine Autowerkstatt am Weg die Möglichkeit zum Fahradverleih und Reparatur an.
Gefahrenstellen sind die zahlreichen, eng zusammenstehenden Poller. So dürften Autos kaum den Weg auf die Strecke finden. An steilen Böschungen wurden Zäune aufgestellt. Gekreuzt wird die Bundesstraße auf der Strecke 3 Mal.
Gastronomisch gibt es sicher noch Reserven. In Grabe hängtein ein übergroßer Hinweis auf die Gaststätte Furthmühle, während in Körner die praktisch neben der Strecke liegende Eisdiele nur für Eingeweihte zu finden ist. Schöne neue Wegweiser zeigen den Weg bis nach Ebeleben. Der Radfahrer wundert sich, wenn es dann mit dem Auftreffen auf die Bundesstraße in Schlotheim mit dem Ausbau der Strecke vorbei ist und es ohne Wegweiser auf der Straße weitergehen muss. Für mich nicht nachvollziehbar ist zudem die Ausschilderung als Unstrut-Werra-Radweg. Erstens gibt es diesen bereits seit Jahren von Mühlhausen durch das Langulaer Tal, ebenfalls teilweise auf einer stillgelegten Bahnstrecke, über Heyerode bis nach Treffurt, zweites führt der Weg vom Abzweig Unstrutradweg bei Bollstedt in die entgegengesetzte Richtung. Ein Wegweiser an diesem Abzweig zeigt zudem verwirrenderweise in Richtung Schlotheim den Unstrutradweg an. Mal sehen, wann sich der erste Radwanderer hier verfährt.
Die Einrichtung des Weges an sich ist eine schöne Sache. Vorher gab es nur die gefährliche Route über die viel befahrene B249. Empfehlungen für Anschlussrouten wäre zum Beispiel ab Körner der Weg durch den Wald zum Kloster Volkenroda oder ab Schlotheim über kleine Dörfer nach Thamsbrück, wo man an der bekannten Eisdiele wieder auf den Unstrut-Radweg trifft. Für die Leute aus der Gegend um Schlotheim ist die Anbindung an den Unstrutradweg von Nutzen.
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