Belarus (2) Exkursionen

Fühle mich nicht wohl. Im Bett bleiben ist keine Option. Mein einziger Zimmernachbar im Hostel lässt sich am Morgen auf kein Gespräch ein.

Habe mich für neun Uhr mit Tatjana, der hübschen Herbergsmutter verabredet, um im Reisebüro anzurufen. Macht sie auch und beschreibt mir den Weg. Ist quasi um die Ecke. Hole mir was zu essen.  Eine Fernsehmoderatorin weist mich auf meine verlorene Serviette hin. Gebe bei der Gelegenheit ein Interview. Sie meint, ich solle „Belarus is beautyful.“ rufen. Am besten noch was singen. Glaube, ich werde nicht gesendet.

Als ich das Haus nicht gleich finde, frage ich jemanden auf der Straße. Der meint, die Adresse ist ganz woanders. Bleibe hartnäckig. Er ruft an. Das Büro ist auf der anderen Straßenseite. Werde schon vor dem Haus erwartet. Zahle für meinen Guide und die Exkursion beginnt..

Wir starten zur Stadtführung. Ist ganz interessant. Schöne Stadt. Wird nur heute nicht so richtig hell. Lasse das Navi meine Strecke aufzeichnen. Kann ich bei schönem Wetter noch mal abgehen. Unsere Jungs waren schon zwei Mal hier und sind nicht gerade positiv aufgefallen. Beim letzten Mal haben sie die 60000 Einwohner der Stadt um die Hälfte dezimiert, die jüdische Hälfte.

Hoffte auf einem Besuch des Puppentheaters. Ist diese Woche nix los. Fahren noch zum Augustow Kanal. Da ist jetzt niemand, aber im Sommer scheint da richtig was los zu sein. Gibt auch viel altes Zeug zum Fotografieren, z.B.russische Bunker an der Molotow Linie. Die deutschen stehen auf polnischer Seite. Ich glaube, unsere sind stabiler. Die hier sind irgendwie alle kaputt. Das Foto des Tages fällt mal wieder aus. Eine alte Dame mit Riesenkatze, diese holt sich immer Fische aus dem Schlosspark, mag nicht aufs Bild.

Am Ende des Tages ist meine Thermoskanne kurzzeitig weg. Mein Guide bringt sie mir ins Hostel nach. Tatjana gibt mir noch Tipps fürs Ausgehen.