Belarus (3) Besoffener Jude

Mein Nachbar spricht immer noch nicht. Mit dem selbst gemachten  Frühstück im Hostel bin ich auf der richtigen Seite. Gehe mal los zum Fotografieren. Heute ist es noch diesiger als gestern. Hoffe auf Freitag. Angesagt ist Nebel.

Besorge mir eine Karte für ein Konzert im Theater für Freitag. Dafür hat mein Russisch alle Mal gereicht. Gab auch nur noch eine Karte.

Gehe Mittagessen. Dauert eine Weile, bis ich das System verstanden habe. Alles geht nach Gewicht. Habe doch tatsächlich zwei Sachen unterschiedlicher Kategorie auf einen Teller gelegt. Die Kassiererin ist nachsichtig und schiebt das verirrte Teil auf einen neuen Teller. Habe jetzt drei Teller auf meinem Tablett. Schmeckt schon, ist aber kalt wegen den Verzögerung.

Dachte erst, es passiert nichts mehr. Dann passierte doch noch was. Treffe erst auf einen Haufen junger Handballspielerinnen aus Minsk, die unbedingt aufs Foto wollen. Unterhalten uns mehr oder weniger gut auf russisch. Treffe einen Sraßenmusikanten. Bitte ihn, dass er mir was vorspielt. Kommt ein besoffener Jude, er outet sich schnell als solcher, will unbedingt mit dem Musiker aufs Bild. Versaut mir die ganzen Tonaufnahmen. Treffe halt immer wieder solche Leute.  Abhauen wird echt schwer werden. Erzählt mir irgendwas, dass er mir Geld geben will für irgendwas. Flüchte mit dem Musiker.

Kurz im Hostel, zeichnet es sich ab, dass ich noch einen Bettnachbarn bekommen werde. Habe das Gefühl, dass mein Nachbar auftaut. Sollte ihm Vodka geben.

Gehe in einen, von Tatjana empfohlenen Pub. Ist mir gleich sympathisch. Der Wirt empfiehlt das Schwarzbier der örtlichen Brauerei. Muss gar nicht fragen. Hier gibt es noch den KGB. Vielleicht wissen die schon alles über mich und ich denke nur, das wäre alles zufällig. Die vielen Kameras in der Stadt haben vielleicht ihren Grund.

Im Fernsehen läuft Eishockey: Metallurg Magnitogorsk gegen Traktor Tscheljabinsk.

3 Kommentare zu „Belarus (3) Besoffener Jude

  1. Schön, dass Du Dich jetzt endlich auch für Sport interessierst.
    In Deutschland ist die Überschrift politisch nicht korrekt!

  2. Ich auch. Sind bestimmt tolle Fotos, untermalt von Originalmusik einheimischer Musikanten (ohne GEMA-Gebühren). Und vielleicht gibt’s noch ein Foto von einer der vielen Kameras vor Ort, damit Andreas auch mal mit auf dem Bild ist… 😉

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