Radwegbeschreibung Theiß von der Quelle bis zur Mündung
Infos
Die Theiß, auch Тиса, Tisza, ist mit 966 Kilometern der längste Nebenfluss der Donau. Er entspringt in Transkarpatien in der Ukraine und mündet in Novi Sad in Serbien in die Donau. Ein Theiß-Radweg im eigentlichen Sinne existiert nicht. Ab Tokaj (Ungarn) folgt der EuroVelo 11 dem Fluss bis zur Mündung.
Die Erfahrungen beruhen aus zwei Radtouren :
Sommer 2024 – Novi Sad (Serbien) bis Szeged (Ungarn)
Sommer 2025 – Yasinia (Ukraine) bis Szeged (Ungarn)
Ukraine
Radwandern in der Ukraine. Ist das nicht zu gefährlich? Wir sind mehrmals, vor 2019, mit dem Rad durch die Ukraine gefahren. Damals war die Gefahrenlage nicht groß. 2025 wollten wir nicht länger warten und starteten an der Quelle bei Yasinia in der Ukraine.
Die Anreise erfolgte per Fernbus der DMD-Group via tickets.ua von Prag direkt nach Yasinia in Transkarpatien (Bus 278, Liberec-Yasinia). Das hieß, 21 Stunden im Bus ausharren.
Für die Einreise reicht ein gültiger Reisepass. Eigentlich braucht man auch einen Nachweis über eine Unterkunft und Krankenversicherung, was allerdings bei uns nicht abgefragt wurde. Wir schlossen sicherheitshalber eine Krankenversicherung bei einer ukrainischen Gesellschaft (über visitukraine) ab. Es kann sein, dass deutsche Versicherungen keinen Schutz in Kriegsgebieten absichern. Es gibt eine Bahnverbindung nach Yasinia, allerdings über Kiew/ Ivano Frankiwsk. Eine Verbindung zur Bahnlinie am Fluss in der Ebene gibt es, glaube ich, nicht. Ebenso keine Verbindung nach Rumänien (bitte korrigieren).
Wir nahmen die Mountainbikes, auseinander gebaut in Fahrradtaschen, mit. Unter lautem Schimpfen schaffte es der Busfahrer doch noch, die Räder in den vollen Gepäckbereich zu laden.

Alternativen zu den stark befahren Hauptstraßen gibt es im ukrainischen Teil kaum. Nebenstraßen sind oft unbefestigt, oder hatten irgendwann mal so etwas wie eine Bitumendecke. Man muss halt cool und aufmerksam beim Fahren sein, vor allem keine plötzlichen Bewegungen mit dem Rad machen. Radwege sind in der Ukraine selten und enden oft nach kurzer Strecke.
Hotels gibt es in der Ukraine viele, oft für wenig Geld. Dafür geht auch immer irgendwas nicht. Die Verständigung ist schwierig. Englisch oder Deutsch kann kaum jemand.
Yasinia ist eines der Orte, von wo man Ausflüge in die Karpaten unternehmen kann, zum Beispiel zum Ort Dragobat, einem Wintersportort ohne Anbindung an eine Straße. Jeden Tag bewegt sich eine Karawane aus russischstämmigen LKW und Geländewagen über Steinpisten, um auf dem Berg die Wege zu zerfahren (was wir auch für viel Geld mitgemacht haben). Manche Leute übernachten direkt auf dem Berg. Da hat offensichtlich niemand etwas dagegen.

Was ist 2025 anders als 2019?
Das Auswärtige Amt rät ausdrücklich von Reisen in die Ukraine ab. Das gilt jetzt für alle Regionen. Ukrainische Männer dürfen nicht ausreisen. Bis auf ein paar Rentner waren entsprechend nur Frauen und junge Leute im Bus. Man hat uns gefragt, was wir vor haben und es leicht kopfschüttelnd akzeptiert. Es fahren deutlich weniger Uraltautos russischer Herkunft herum. Während unseres Aufenthaltes gab es Angriffe auf die Westukraine. Wir haben davon nichts mitbekommen, auch keine Ausgangssperren oder Luftalarme. Waren es damals nur strategisch wichtige Brücken in Krimnähe, wird jetzt fast jede Brücke für Fahrzeuge und Eisenbahnen mit unter Tarnnetzen sitzende Soldaten bewacht, oft in Verbindung mit Kontrollpunkten. Uns als Radfahrer hat man immer durchgewunken. Es ist verboten, Brücken zu fotografieren. Entsprechende Schilder stehen auch an kleinen Fußgängerhängebrücken über den Fluss. Ebenfalls gilt das Fotografierverbot für militärische Objekte. Sichtbar sind die blau-gelbe Flaggen, mal als Fahne, mal irgendwo aufgemalt. Entlang der Grenze zu Rumänien gibt es zahlreiche Kontrollpunkte. Die Grenze am Fluss ist mit Nato-Draht gesichert. Warum gerade die rumänische Grenze so stark gesichert ist, ist mir nicht bekannt. Die Gefallenen des Krieges werden an zentralen Plätzen mit Fotos und Blumen geehrt. Touristen gibt es zahlreich, zum allergrößten Teil Ukrainer. Radwanderer haben nicht angetroffen. Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel gibt es fast in jedem Ort. Fahrradläden haben wir nicht gesehen.

Ungarn
Für den Grenzübertritt aus der Ukraine sollte man etwas Zeit einplanen. Bite auch hier bedenken, dass man in die EU mit entsprechenden Vorgaben einreist. Hier sind auch die Nebenstraßen befestigt und in meist gutem Zustand. Anstiege gibt es, da die Fahrt durch die ungarische Tiefebene führt, nur selten. Zu jedem Dorf gehören scheinbar die Kirche, der Wasserturm, das Storchennest und der kleine Laden. Sonntags haben weniger Läden auf, aber man verhungert nicht. Es ist eine Umstellung, mit den großen Geldmengen in Ungarn umzugehen. Tut schon weh, mal einen 5000 Forint-Schein rüber zu schieben (Kurs 1:400) Radwege sind am Anfang noch rar. Sinnvolle Ausschilderung beginnt erst ab Tokaj mit dem EuroVelo 11. Eine scheinbar ungarische Eigenheit ist die gelegentliche Sperrung übergeordneter Straßen für Radfahrer ohne die Möglichkeit zu alternativen Routen. Unterkünfte sind vorhanden, jedoch oft, zumindest über die Portale, ausgebucht. Sprachlich kommt man oft mit Englisch und manchmal auch Deutsch weiter. Ungarisch selbst ist kaum zu begreifen.
Etappen
Etappe 1: Von der Quelle bis Yasinia.
Yasinia liegt 22 Kilometer von der Quelle entfernt. Die Strapazen der Hinfahrt sollte man nicht unterschätzen. Es geht, bis auf die kurze Strecke nach Tschorna Tysa auf steinigen nur schwer befahrbaren Wegen entlang. Verfahren geht eigentlich nicht, es gibt kaum Alternativen zur Route. Auf unserem Hinweg nahmen wir eine Route am Wasser entlang. Diese ist landschaftlich sehr reizvoll. Man muss allerdings durch den Fluss fahren oder auch mal Trampelpfade und abenteuerliche Brücken nutzen.

Für die Rückfahrt fanden wir einen unspektakulären Weg links des Flusses bis zum Ortseingang von Tschorna Tysa. Der Weg geht meist straff bergauf. Man trifft auf freilaufende Kühe oder Waldarbeiter mit Pferdekutschen. Letzte Verpflegungsmöglichkeiten gibt es nur in Tschorna Tysa. Der Weg ist teilweise mit gelben Strichen ausgezeichnet. Eine Navi-App (bei uns Osmand) gibt zusätzliche Sicherheit. Die letzten fünf Kilometer werden noch einmal zur Herausforderung. Es wird deutlich steiler. Wir nahmen auf dem letzten Stück den Wanderpfad durch den Wald, welcher wegen des Anstiegs mit den zu schiebenden Rädern kaum zu bewältigen war. Alternative ist die längere Strecke über denebenfalls steilen Waldweg. Dort mussten wir auf dem Rückweg beim Schäfer und seinen ziemlich aggressiven Hunden vorbei. Das war auch nicht besser. Die Quelle der schwarzen Theiß, fast auf dem Berggipfel auf 1220 Metern ist in Stein eingefasst. Es tröpfelt ein kleines Rinnsal über eine Holzschiene ins Tal hinab. Angrenzende Länder der Theiß haben Gedenktafeln angebracht. Oberhalb wurde ein Lagerplatz mit Schutzhütten, Toiletten und Wanderwegweisern angelegt. Es gibt sogar Mülltrennung, was offensichtlich die Tiere des Waldes ganz gut im Griff haben.


Einen Hinweis auf einen beginnenden Radweg oder entsprechende Wegführung war nicht vorhanden. Wir trafen Wanderer, keine Radfahrer. Theoretisch könnte man ab dort oben die weitere Bergwelt mit Fahrrad und Zelt erkunden. Wir nahmen den Rückweg über holprige Wege. Aus der tröpfelnden Quelle ist nach wenigen Kilometern schon ein Flüsschen geworden, was sich nur schwer überqueren lässt. In Tschorna Tysa baden schon Leute in den tiefen Stellen. Auch wenn es rollte, strengte es doch an. Wir haben für die Tour bis zum Abend gebraucht.

Etappe 2: Yasinia – Welikij Butschkiv, ca. 60 Kilometer
Es gibt nur eine Straße ins Tal. Diese ist in Ordnung und entsprechend stark frequentiert. Man kommt durch Kwasy, auch ein Touristenort. Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten gibt es genug. Einen der vielen Mittelpunkte Europas streift man bei Krugli. Souvenirstände und Gastronomie laden zum Verweilen ein. Bei Kostiliwka ist ein Wasserfall sehenswert. Kurz vor Erreichen des Tals gilt es, noch einmal starke Steigungen zu überwinden. Ab hier folgt man der rumänischen Grenze. Gegenüber steigen steil die rumänischen Karpaten auf. Hier gibt es keinen Übergang nach Rumänien. Auf dem weiteren Weg wird die Sicht zum Fluss durch bewachsene Hänge hinter Stacheldraht versperrt. Unser Ziel: ein Hotel in Welikij Butschkiv.



Etappe 3: Welikij Butschkiv – Chust (70 km)
Stark befahren ist die Straße H-09, wo es genügend Unterkünfte gibt. Eine Teilstrecke fuhren wir die angenehme Route südlich über die Ausläufer der Waldkarpaten. Wir überquerten die Tysa, die jetzt nicht mehr Grenzfluss ist. Durch Wischkowo führt ein holpriges Kopfsteinpflaster. Der Blick auf die Berge auf dem flachen Weg ist sehr angenehm. Die Übernachtungssuche blieb dort erfolglos, weil dort im Sommer fast alles ausgebucht zu sein scheint. Den Tipp, uns Hilfe im Besucherzentrum in Beljatino zu holen, nahmen wir nicht wahr und fanden ein Hotel in Chust an der H-09.


Etappe 4: Chust – Wilok (50 km)
Die etwas kürzere Etappe ist wieder vielseitig. Ab Velika Kopanja steigt die Straße in langen Kurven stark an, was immer mal für eine gute Aussicht sorgt. Dann rollt man fast bis Vinogradiw, ein Stück auf dem ersten Radweg der Tour, hinein. Der Ort ist bekannt für seinen Wein. Er hat eine Burgruine, ein sanierungsbedürftiges Schloss mit Park. Das Zentrum ist großzügig gestaltet mit viel Freiraum und Radwegen. Die Straße heißt jetzt M23 und ist ebenfalls stark befahren. Wir lassen die rumänische Grenzlinie hinter uns. Auf den Ortsschildern stehen jetzt auch ungarische Namen. Bei Wilok fanden wir die schöne Bungalowanlage Lisok mit angeschlossener Gastronomie. In der Region wird ungarisch gesprochen. Wieder eine Umstellung.


Reisebericht zum Tag : Der letzte Tag in der Ukraine
Etappe 5: Wilok (Ukraine) – Vásárosnamény (Ungarn) 56 km
Der Grenzübertritt hat bei uns einige Zeit gedauert. Radfahrer und Fußgänger haben eine eigene Spur. Viele Leute pendeln mit dem Rad zwischen Ungarn und der Ukraine. Angekommen, nutzen wir Nebenstraßen nahe der Tisza, wie der Fluss in Ungarn heißt. Es ist irgendwie das Gegenteil von der Ukraine: keine Berge, kaum Verkehr und man kommt mit Englisch weiter. Wir sind jetzt in der ungarischen Tiefebene. In Tiszabesz gibt’s einen Geldautomaten. Wir sind definitiv im Roma-Land. Interessant, die Leute, teilweise in schönen Kleidern, zu beobachten. Sicher sehenswert: das Luby Kastelli in Nagyar mit seinem Rosarium. Ab Kisar wird der Verkehr stärker. Wir finden lokale Radwegweiser für Feldwege. Da sie oft nur nummeriert sind, entscheiden wir uns für die Straße. Das geht ganz gut. Eine Radwegausschilderung nach Vásárosnamény benötigt die doppelte Strecke mit dem Rad. Vielleicht ein Rundweg? Unser Ziel, Vásárosnamény, ist recht sehenswert und es gibt einige Unterkünfte. Bis zum Ende des Tages werden wir drei Mal die Theiß überquert haben.
Etappe 6: Vásárosnamény -Tiszatelek (52 km)
Den letzten nördlichen Zipfel Ungarns bis Záhony sparten wir uns. Dort wären wir wieder an der Grenze zur Ukraine und der Slowakei. Wir fuhren westlich, bis wir wieder auf den Fluss trafen. Die Straßen sind mäßig befahren, streckenweise in schlechtem Zustand.

In Zahóny lohnt eine Pause. Die Stadt hat eine echte Fußgängerzone, eine Burgruine, ein Spaßbad und Einkaufsmöglichkeiten. Wer aufmerksam schaut, findet auch eine Verbindung zu Thüringen.

Hinter dem Ort muss man eine Weile auf der stark befahrenen 381 fahren. Unsere Reise endete an dem Tag in einer Pension nahe der Theiß bei Tiszatelek.

Etappe 6: Tiszatelek – Tiszalök (65 km)
Fast jeder Ort heißt hier was mit Tisza. Passt ja. Die Route führt eigentlich auf kleinen, ruhigen Straßen entlang. Aber: Hier meint man, Radwege anlegen zu müssen. Das ist scheinbar schon ein paar Jahre her und der Zustand der Wege ist bedauerlich. Alle paar Meter gibt’s eine Bruchstelle, teilweise sind die Wege zugewachsen und bucklig. Es macht also keinen Spaß. Die Straße daneben ist super, nur für Radfahrer gesperrt. Das nervt. Manchmal haben wir trotzdem die Straße benutzt, weil es einfach nicht mehr ging. Zwischenziel war Tokaj, die Stadt, aus der der berühmte Dessertwein kommt. Bitte aufpassen: der erste Weg nach Tokaj ist für Fahrradfahrer gesperrt. Man muss nach einigen Metern entsprechend der Ausschilderung den Weg über die zweite Brücke in die Stadt nehmen. Hier könnte man sich mehrere Tage aufhalten, Weinkeller besuchen, den Hausberg erklimmen oder in der Nähe Erlebnisurlaub machen. Die Touristinfo ist da ganz fit. Während unseres Aufenthaltes wurde viel gebaut. Die Familie Urban kauft hier alles auf und macht es schick und teuer. Ab hier kann man dem EuroVelo 11, des 6725 Kilometer umfassenden Radwegs vom Nordkap bis nach Griechenland, folgen. In der Ferne wird hier schon wieder der Blick auf die Berge der Tatra in der Slowakei frei.


Unser Weg führte uns noch einige Kilometer weiter über eine Fähre bis hinter Tiszalök. Wir fanden eine Unterkunft in der Fiesta Farm, einer sehr einfachen Unterkunft. Unser Tipp: das Restaurant Horgonyzó in der Nähe.

Etappe 7: Tiszalök – Tiszaújváros (45 km)
Nur eine kleine Strecke, aber wollten einmal in den Genuss eines Thermalbades kommen. In Tiszadada zweigt die Wegbeschreibung des EV 11 von der Hauptstraße ab und führt auf einen, einige Kilometer gut ausgebauten Radweg auf dem Damm. Er führt über Altarme des Flusses mit wunderbaren Aussichten auf die Tier- und Pflanzenwelt.


Wir bogen bei Tiszadob über eine abenteuerliche Pontonbrücke über die Tisza ab, um über mehrere Dörfer nach Tiszaújváros zu fahren. Auf dem Weg gibt es einige kurze Steigungen. Man sieht in der Ferne die ersten Berge der Tatra. Tiszaújváros hat ein Thermalbad, der Grund unseres Besuchs. Zudem laden in der weltoffenen Stadt Bars und Gaststätten, oft in Parks, zum Verweilen ein.
Etappe 8: Tiszaújváros – Hortobagy (76 km)
Das Zentrum des Nationalparks Hortobagy liegt zwar nicht direkt an der Thisza. Wir wollten dennoch den Abstecher wagen. Die Route war dann doch komplizierter als gedacht. Laut Navi sollte die Brücke über die Tisza bei Tiszaújváros für Radfahrer gesperrt sein. Kann gar nicht sein, einen Radweg gibt es immer, dachten wir. Schon in der Stadt standen an der Straße 35 entsprechende Schilder. Wir konnten eine ganze Weile nebenher fahren, vor dem Fluss die Straße queren, um dann endgültig wieder vor Verbotsschildern anzukommen. Es war nicht erlaubt, Fahrrad oder Traktor zu fahren, aber Fußgänger waren nicht reglementiert. Also schoben wir unsere Räder zur Brücke, hoben alles Gepäck über Absperrungen und fuhren dann auf dem Fußweg der Brücke weiter. Danach ging es noch ein kleines Stück zu Fuß auf der Straße entlang, bis wir den EV11 querten und ihm knapp 30 km auf dem Damm auf einem sehr schönen Weg folgten. Ab und zu machten wir Platz für Landmaschinen. Radfahrer trafen wir nicht. Wir bogen ab bei Tiszacsege. Hier gäbe es die nächste Möglichkeit zur Überquerung des Flusses per Fähre.



Wir folgten nun kleinen Straßen Richtung Hortobagy. Bei Ohat zeigte die Ausschilderung des EV11 nach links. Wir folgten einen Kanal und dann der Bahnlinie. Dort war der Weg kaum noch befahrbar und entwickelte sich zu einem Wanderweg. Er bog auf die Steppe ab, so dass außer Fahrspuren nur noch schwieriges Gelände vorhanden war. Für uns mit Gepäck im Anhänger hieß es dann schieben bis zu nächsten Straße. Landschaftlich schön, aber nicht zu empfehlen mit dem Fahrrad. Ab Halastó machten wir keine Experimente mehr und nahmen die stark befahrene Straße 33. Hortobagy als Zentrum des Nationalparks und der Puszta lohnt einen Abstecher, insbesondere eine Tour zum Wildpark.


Etappe 9: Hortobágy – Tiszaroff (50 km ab Tiszafüred)
Um dem Verkehr auf der 33 zu entgehen, führen wir gemütlich mit dem Lokalzug bis Tiszafüred und waren sofort wieder auf dem EV11 und am Theiß-See. Rund um den See steppt der Bär. Campingplätze, Unterkünfte, Bäder und Gastronomie säumen den sehr gut ausgebauten Radweg. Und es sind im Sommer wirklich viele Leute mit Rädern unterwegs. Macht schon Spaß, ist manchmal schon ein bisschen viel. In Abádszalók am Südende querten wir ein Badegelände und bekamen von einer netten Ungarin eine kostenloses Durchfahrtticket für eine Stunde, welches wir am Ausgang wieder abzugeben hatten. Wir bogen vom Radweg ab und nutzten ruhige Landstraßen bis zu unseren Zielort Tiszaroff, ein sympathisches Dorf mit Laden und Restaurant.



Etappe 10: Tiszaroff – Szolnok (47 km)
Die Idee war, gleich im Ort mit der Fähre überzusetzen. Leider war an diesem Tag die Schranke fest verschlossen. Wir blieben auf der Seite und nahmen den Dammweg, der auf den letzten Kilometern unbefestigt, aber fahrbar ist. Zum Glück konnten wir die Fähre bei Nagykörű nehmen, um wieder auf den EV11 zu kommen. Hätte das nicht geklappt, hätten wir ein Problem bekommen, da im weiteren Verlauf einige Brücken und Straßen nicht für Fahrräder erlaubt sind. Wir folgten dem Weg, weitestgehend auf dem Damm auf dem kaum befahrenen Radweg bis Szolnok. Die Stadt macht erst einmal äußerlich wenig her. Am Fluss jedoch gibt es eine schöne Promenade mit Bistro und in der Nähe Gaststätten. Über die Tisza führt eine schöne Brücke, wo man wieder auf die Ausschilderung zum Radweg gelangt. Wir bekamen das beste Essen bisher im Liliomfi.




Etappe 11: Szolnok – Tiszaug (48 km)
Die Strecke liegt eigentlich nicht am EV11, er wird aber immer mal als Wegweiser angezeigt. Aus Szolnok heraus folgt man dem Damm einige Kilometer. Dann wechseln sich großzügige Radwege mit Routen über mäßig befahrene Landstraßen ab. Dort ist der Straßenrand oft schlecht befahrbar. Die Tisza wird bei Lakitelek überquert. Dort gab es kurze Unklarheiten. Das Navi wollte kurz vor der Brücke auf den Radweg wechseln, der aber von Betonhindernissen verstellt war. Es gibt offensichtlich einen Radweg, der noch hinter der Kreuzung nach Lakitelek beginnt. Unser Ziel war Tiszaug, ein Feriengebiet an einem Tisza-Altarm.



Etappe 12: Tiszaug – Mindszent (50 km)
Wir folgen der Landstraße auf teilweise abenteuerlichen Straßen. Zwischenstation Csongrád. Wir besuchen das Thermalbad. Die vielen Bäume im Ort sorgen für ein angenehmes Klima. Hinter der Stadt sorgen Radwege, Straßen und der Thiszadamm für Abwechslung. Ein Teil der Strecke geht wieder entlang des EV11. Wir nehmen die Fähre nach Mindszent. Der Ort lohnt einen Abstecher: Gastronomie, Unterkünfte, Badestrand mit allem drum und dran.



Etappe 13: Mindszent – Szeged
Unsere Route führt zurück über die Fähre auf den ausgeschilderten EV11. Ein Stück geht es auf dem Damm entlang, dann biegt der Weg ab über Feldwege (bei Trockenheit gut befahrbar). Man passiert den Nationalgedenkpark Ópusztaszer. Dieser befasst sich mit den Helden Ungarns mit Dioramen, 3D-Filmen und allerhand weiteren Belustigungen.


Parallel zur Straße nach Szeged führt ein breiter Radweg. Wir machen einen Badestopp im Freibad von Sandorfalva. Der anschließende Naturpark Cölöpsétány ist sicher etwas für Naturliebhaber. Wir folgen dem E11 bis in das Zentrum. Radwege gibt’s überall.


Über Szeged, ist ja schließlich eine Großstadt, lässt sich viel schreiben. Jede Menge Unterkünfte, interessante Architektur, viele Möglichkeiten zum ausgehen. Ab und zu Theater. Es lohnt sich, hier länger zu bleiben. Tipp: Biergarten Malata.
Wir beendeten hier 2025 unsere Tour. Von hier aus ging es mit dem Zug nach Budapest und dann mit dem Flixbus zurück nach Hause.

Szeged-Ada-Novi Sad (2024 in entgegengesetzter Richtung abgefahren)
Etwas 15 km hinter Szeged erreicht man die Grenze nach Serbien. Der Übergang ist wenig befahren. Man kommt durch kleine, ruhige Orte. Noch einige Zeit fährt man auf Radwegen, die teilweise bereits in schlechtem Zustand sind. Bei den ruhigen Straßen sind diese eigentlich nicht nötig. Eine Tagesstrecke endete für uns in Ada in einem Urlauberzentrum. Hier lässt es sich noch einmal schön in der Theiß baden. Bis Bečej folgt man der Theiß. Vor Novi Sad fährt man eine Weile durch ziemlich schmutzige Vororte. Die Stadt selbst bietet mit Burg (Novi Sad Festival) und Donau einen schönen Anblick. Im Sommer ist die Innenstadt voll mit Menschen. In den zahlreichen Kneipen gibt es Musik für jeden Geschmack. Eine echte Partymeile.




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