Die Theiß-Quelle
Wenn man eineen Fluss abradelt, sollte man an der Quelle beginnen. Dachten wir uns, leichtsinnig wie wir waren. Schließlich war unser Ausgangsort schon fast 700 m hoch und die Quelle lag bei knapp 1300 m. Also starteten wir ziemlich früh.
Und dann hatte die Strecke aber so alles zu bieten, was man sich unter einer Gebirgsfahrradtour vorstellen kann. Äußerst schlechte Wege mit einer Art mittelalterlichem Kopfsteinpflaster, eine zusammenbrechende Brücke,

über die wir gerade so hinüberkamen, Furten durch die Theiß, deren Nutzung wir gerade noch vermeiden konnten,

weil wir die Brücke 50 m weiter noch entdeckten. Dann Waldarbeiter beim Holzeinschlag samt zugehörigen LKW oder Pferdekutschen zum Abtransport des Holzes. Die Wege wurden nicht besser, eher schlechter.
Dazu wurden sie steiler. Wie immer bin ich gleich mal hingeflogen, ist aber bis auf ein paar blaue Flecken nichts passiert. Die letzten Kilometer haben wir geschoben. Ich bin echt an meine Grenzen gestoßen. Andreas hat mein Fahrrad einige Male über die umgestürzten Bäume gehoben und ein Stück für mich geschoben.


An der Quelle trafen wir Wanderer, die dort scheinbar übernachtet hatten. Aus der Quelle tröpfelt verhältnismäßig wenig Wasser, wenn man bedenkt, dass der Fluss 15 km weiter in Yasinia schon recht stattlich ist. Eingefasst ist die Quelle mit einer Mauer, in die Gedenktafeln für alle Länder eingearbeitet sind, durch die die Theiß fließt oder Grenzfluss ist.


Nach einer angemessenen Ruhepause machten wir uns auf den Rückweg. Wir hatten für die ersten 5 km einen anderen Weg ausgewählt als auf der Hinfahrt. Dieser ließ sich auch besser fahren, aber nach kurzer Zeit passierten wir ein Gehöft mit fünf riesigen Hirtenhunden. Die sollten wahrscheinlich Bären oder Wölfe vertreiben. An uns haben sie geübt! Die waren uns dermaßen dicht auf den Fersen, dass ich um Hilfe brüllte. Die Schreie ließen dann den Besitzer zum Tor kommen, der seine Hunde zurückrief. Die hörten natürlich überhaupt nicht. Deshalb schrie uns der Bauer an, warum wir denn dort herumfahren. Am Ende sind wir dem Tod durch Hundezerfleischen knapp entronnen und konnten uns wieder auf unseren Weg konzentrieren.
Bergab ging es ein wenig besser, das Gerüttel und Geschüttel konnte einen aber wirklich mürbe machen. Wie froh waren wir, endlich wieder Asphalt unter den Rädern zu haben.

Am Ende des Tages standen knapp 50 km in 7,5 Std. zu Buche. Eine reife Leistung. 😉
Das war echt knapp! Aber immerhin habt ihr es bis zur Quelle geschafft, sonst hätte ja was Wichtiges gefehlt 👍👍👍.
Vielleicht wird’s morgen ja etwas entspannter…
Puh, Glück gehabt. Für 5 große Hunde wärt ihr aber wahrscheinlich auch nur eine einzige Mahlzeit gewesen.