Gemütlich an der Tisza entlang
Nachdem wir am Vormittag die ukrainisch-ungarische Grenze passiert hatten, erinnerte ich mich wieder, warum Radwandern so schön sein kann. Kleine Straßen mit wenig Verkehr, gute Fahrbahnen, ab und an ein kleines Dorf, in dem man am Konsum rasten konnte, mal schattige, mal sonnige Wege. Es war richtig idyllisch.



Zuvor mussten wir uns aber erst mal den Grenzübertritt hinter uns bringen. Die Ukrainer machten Blockabfertigung, auch für Fußgänger und Radfahrer. Dann durften wir uns über einen ungarischen Grenzer ärgern. Nicht nur, dass er Andreas ein Zeichen gab, dass er weitergehen kann, nein, plötzlich befahl er ihm zurückzukommen. Dann mussten wir den Packsack leermachen, weil er nicht glaubte, dass wir keine Zigaretten oder irgendein anderes Zeug dabeihatten. Nachdem der Inhalt des Sacks auf einer Bank lag, wollte er auch noch die Lenkertasche und meine Gürteltasche von innen sehen. Nichts. Also durften wir unseren Kram wieder einpacken. Das ging dem jungen Herrn aber nicht schnell genug. Wieder schnauzte er rum, wir sollten doch den Platz frei machen. Aber hexen konnten wir nicht. Schließlich musste der Packsack wieder so gepackt sein, dass wir ohne Verluste weiterkamen. Das war die längste und unfreundlichste Grenzpassage, die wir jemals mit den Fahrrädern absolviert haben. 1,5 Stunden!
Danach wurde es, wie schon erwähnt, gemütlicher. Es ging immer parallel zur Tisza bis in den Ort Vásárosnamény.

Storchennester aller Orten, in einem habe ich sechs Jungvögel gezählt. Da war es dann wirklich eng.

Eine Herausforderung wartete am Zielort noch auf uns. Es waren ziemlich viele Unterkünfte auf der Karte eingezeichnet. Fix haben wir mal bei booking.com nachgeschaut, um welche Sorte Hotel es sich so handelt und siehe da, ausgebucht. In der Pension haben wir niemanden gefunden, ein Apartement war schon vergeben. Also beschlossen wir, in einem der ausgebuchten Hotels doch mal zu fragen. Und was soll ich schreiben, sie hatten ein Zimmer für uns. Sehr einfach, aber alles, was wir brauchen, ist da. Eigentlich wollten wir am Abend noch einen Spaziergang durch den Schlosspark unternehmen. Aber ein Gewitter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wird morgen früh nachgeholt.

Packsack naja, Lenkertasche hmm, aber mit wieviel Schmuggelzigaretten hat er denn in deiner Gürteltasche gerechnet?
Das war bestimmt das Dienstbotenzimmer, dass sie euch gegeben haben. Musstet ihr dann auch mit in der Küche helfen oder die Zimmer zurecht machen? 🤔😉
Hoffentlich könnt ihr weiter auf angenehmen Radwegen fahren.