Flussaufwärts am Dnepr
Ach, war das ein schöner Tag heute. Dabei fing er gar nicht so prickelnd an. Wir hatten Probleme, ein Frühstück zu bekommen. Nachdem wir dann endlich an einem Kiosk irgendetwas Essbares ergattert hatten, machten wir uns auf den Weg. Laut Navi sollten wir 73 km unterwegs sein. Es rollte und rollte und rollte. Wieder Rückenwind und die Sonne meinte es heute auch gut mit uns und blieb größtenteils hinter den Wolken. Sogar ein paar Tropfen Regen gab es unterwegs zur Erfrischung. Trotzdem haben wir 30°C. Wenn wir an irgendeinem Konsum anhielten, wurden wir gleich in Gespräche verwickelt. Sogar während der Fahrt sprachen uns Leute an und wollten wissen, woher und wohin. Eigenartigerweise vermuteten alle, wir seien auf dem Weg auf die Krim. Unterwegs kamen wir mehrfach dem Dnepr sehr nahe, sahen ihn aber nur selten. Dafür gerieten wir beinahe in ein Manöver der ukrainischen Armee. Ständig kamen uns die Mannschaftswagen, Versorgungsfahrzeuge, Brückenbauer und andere Militärfahrzeuge entgegen. Wir dachten schon, auf der Krim sei wieder was passiert.
Der Tacho zeigte nur 60 km an, als wir vor dem Hotel standen. Wie das ging, wissen wir nicht genau. Die Stadt Nowa Kachowka ist die auf den ersten Blick wohlhabendste, die wir in der Ukraine bisher gesehen haben. Hier ist alles nahezu perfekt und behutsam restauriert oder auf dem Weg dorthin. Liegt wahrscheinlich am zum Ort gehörenden Dnepr-Kraftwerk. Wollen jetzt noch mal Stadt und Schleuse anschauen.
hä, warum solltet ihr den mit dem Fahrrad unbedingt auf die Krim wollen? Die sind ja lustig.
Und gibt’s auf dem Dnepr keine Schiffe, wo ihr mal mitschippern könntet oder liegt das zu weit weg von eurer Route?
Was habt ihr heute für ein Nachtquartier?
Habt ihr eigentlich noch eure Folie oder haben sie die euch schon abgeluchst?
Bestimmt war es dem Tacho zu warm, so dass er einfach nicht mehr jeden Kilometer gezählt hat…