Reisebericht Zypern / Tag 7, 29.11.2009

Im "Leuchtturm" von Kap Arnaoutis auf der Akamas HalbinselMountainbiketour auf der Akamas Halbinsel: Polis – Kap Arnauti (Akamasspitze) – Neo Chorio – Polis
Es ist zum ersten Mal bedeckt. Der Wirt vom Hotel verspricht mir, die Busverbindung zum Flughafen für den nächsten Tag zu erkunden. Reicht mir eine Süßigkeit aus Honig und Nüssen mit Zuckerfäden als Decke. Dazu Mandarinen. Sonne kommt raus. Entschließe mich, die Regensachen im Hotel zu lassen. Lecker. Nehme mir noch einen Toast und die Mandarinen mit auf den Weg. Merke die Strapazen des letzten Tages in den Knochen. Keine Kraft, keine Ausdauer. Es ist Sonntag. Wenig Verkehr auf der Straße. Bin schnell entlang der Strandstraße am Bad der Aphrodite. Erste bewusste Ansteuerung einer Sehenswürdigkeit. Bad ist eine Art Grotte tropfendem Wasser. Nicht sensationell. Es beginnt zu regnen. Regensachen bleiben jetzt wenigstens trocken. In der Saison muss man sich wahrscheinlich für ein Foto anstellen. Heute bin ich hier allein. Hier badete also Aphrodite mit ihrem Liebhaber Akamas. Später soll sie sich ebenfalls hier in Adonis verliebt haben. Viel mehr als zwei Personen passen eh nicht in den Tümpel. Ein paar Tauben bewachen den Platz. Jetzt kommen doch noch Leute. Mache mich weiter auf den Weg.
Ab hier beginnt Piste mit kleineren Steigungen und Abfahrten. Am Straßenrand stehen Jagd-Verbotsschilder. Kurz darauf die ersten Jäger. Begegnen mir immer wieder an diesem Tag. Freue mich, das orangefarbige T-Shirt anzuhaben. Landschaft wird interessant. Viel zu sehen, Berge, Strand, Schiffswrack, ausgebranntes Auto. Habe Adonisquelle verfehlt. Wollte mich sowieso nicht verlieben.
Komme zur Spitze. Viele Ausflügler mit Autos unterwegs. Keine Radfahrer. Letzte Kilometer geht es über bucklige Landschaft ohne Wege. Am Kap finde ich zu kleinen Höhlen ausgewaschenen Sand. Darin ein Tisch und Stuhl. Bin hier wieder allein und genieße die Landschaft. Zwei Minuten. Dann kommen drei Geländewagen mit britischen Familien. Die Höhlen werden von Kinden besetzt. Unterhalte mich mit den Leuten. Haben eine gute Landkarte. Suche nach einem Weg zum Leuchtturm. Nichts eingezeichnet. Sehe ihn selbst nicht. Nur eine Hütte auf dem Berg. Wegbeginn zeigt auf dem Navi auf die Hütte. Ich will es wissen und gehe los. Gehe teilweise auf so etwas wie auf einem Weg, manchmal auf Ziegenpfaden. Manchmal das Rad über Sträuchern tragend oder vor mir her schiebend. Muss einigen Tälern ausweichen. Komme total erschöpft am Weg vor der Hütte an. Es ist der Leuchtturm. Eigentlich ein Ziegenstall. Dokumentiere alles und fahre den Weg weiter. Einen Weg direkt vom Leuchtturm zum Kap gibt es nicht. Man muss vorher abbiegen. Es geht weiter bergauf. Irgendwann ist der Weg in Richtung Neo Chorio ausgeschildert. Allerdings nicht zuverlässig. Treffe einen Schafhirten und frage nach dem Weg. Bin richtig. Sicht wechselt abwechselnd zu beiden Seiten. Irgendwann geht es nur noch bergab. Bin schnell in Neo Chorio. Sehe eine Prozession. Schön hier. Habe aber keine Zeit. Es wird dunkel. Gehe noch im dunkeln baden.
Angekommen in Polis, fand eine Prozession an der Andreas-Kirche statt. Mit Marschmusik und bewaffneten Soldaten wurde eine Ikone geholt. Die Gläubigen liefen unter einem Gestell mit dem Bild durch, danach kurz in die Kirche. Dann war die Veranstaltung beendet.
Zur Feier des letzten Tages gönne ich mir ein fürstliches Abendessen. Die Kellnerin schenkt mir Madarinen.

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