Wieder in Sisak

Ursprünglich wollten wir die Strecke von Zagreb bis Jasenovac mit dem Zug zurücklegen, weil wir sie im letzten Jahr größtenteils per Rad bewältigt hatten. Nur zwischen Zagreb und Sisak fehlte uns ein Stück. Da alles so gut lief, entschieden wir uns, heute bis Sisak mit dem Fahrrad zu fahren und morgen mit dem Zug eine Tagesetappe zu überbrücken. Und wie immer, unverhofft kommt oft! Auf der Strecke ist Schienenersatzverkehr. Fahrradmitnahme ungewiss. Wir sollen es probieren.

Die Fahrt war heute angenehm ruhig. Wir radelten auf kleinen Straßen dahin durch hübsche kleine Dörfer.

Ab und an erhaschen wir einen Blick auf die Sava, die meist einem Damm versteckt wurde.

Die Ruhe wurde nur hin und wieder von vorbeibrausenden LKW gestört, die Erdmassen für die Dammerneuerung heranschafften. Die markante Brücke bei Martinska Ves kam uns irgendwie bekannt vor.

Diese hatten wir im letzten Jahr überquert. Wir fuhren also von da an auf bekanntem Terrain. Außer einem Wegweiser in ein Wandergebiet habe ich allerdings nichts wiedererkannt.

In Sisak suchten wir zuerst den Bahnhof auf. Mit bekanntem Ergebnis. Das Bahnhofsgbäude ist vom schweren Erdbeben 2020 noch immer gezeichnet. Man darf es nicht betreten, obwohl nur ein Flügel wirklich einsturzgefährdet wirkt.

Da hätte ein Dach drauf sein müssen wie auf dem rechten Gebäudeteil.

In unserem Hotel waren die Schäden ebenfalls deutlich sichtbar. Das Treppenhaus sieht aus, als hätte die Erde erst vor einer Woche gebebt. Die Zimmer sind inzwischen wieder hergestellt.

Dann besichtigten wir den Rest der Stadt, der im letzten Jahr so großen Eindruck auf uns hinterlassen hatte. Noch immer waren die Schäden an den Häusern überall zu sehen. Manches wurde abgerissen, unter anderem das „Bürgerhaus“, von dessen Sicherung wir 2023 so beeindruckt waren. Von ihm stehen nur noch zwei Ecken und ein bisschen Fassade.

Die Stari Most ist glücklicherweise wieder befahrbar. Nur das Kopfsteinpflaster ist ersetzt worden.

Die Katedrale, an der im letzten Jahr heftige Bauarbeiten stattfanden, scheint im Rohbau fertig zu sein. Allerdings aus Beton.

Am Abend saßen wir an der Promenade des Flusses Kupa und guckten Fußball Deutschland gegen Spanien. Schade, wir sind raus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.