Back in BiH
Die große Frage am Morgen war, wie weit wir von Bahn und Bus mitgenommen würden. Der Schaffner im Zug teilte uns mit, dass Fahrräder im Bus nicht gingen. Als wir per Zug im letzten Bahnhof angekommen waren, fragte Andreas den Busfahrer. Dessen Reaktion reichte innerhalb von 15 Sekunden von „Nein, geht überhaupt nicht!“ über „Ich weiß nicht.“ bis „Versucht’s doch!“ Dann sprang er aus seinem Fahrersitz, öffnete uns die Gepäckklappe und ließ uns die Fahrräder im Bauch des Busses verstauen. Los ging die 30minütige Fahrt.
Im Zielort Jasenovac erlebten wir auf der Suche nach einem Frühstückscafé gleich eine Überraschung. Als wir auf den Marktplatz einfuhren, stellten wir fest, dass wir an exakt der gleichen Stelle im letzten Jahr eine Rast eingelegt hatten. Wir freuten uns und kehrten ein.
Nach dem Frühstück ging es dann richtig los. Zuerst überquerten wir Una und Sava (das war das letzte Mal, dass wir heute die Sava zu Gesicht bekamen) und reisten nach Bosnien und Herzegowina ein. Unsere Route führte uns auf mal weniger, mal mehr befahrenen Straßen, immer parallel zur Sava in Richtung Srbac. Wir kamen durch Dörfer, deren Häuser manchmal von meterhohen Büschen und Bäumen verdeckt wurden. Da hatte schon lange niemand die Grundstücke betreten. Später las ich, dass das seit dem Bosnienkrieg 1992 so ist. Wahrscheinlich haben etliche Menschen damals ihre Heimat verlassen.
Unser erstes angepeiltes Übernachtungsziel entpuppte sich als Altersheim. Da wollten wir dann doch noch nicht einziehen. Die Leute dort wollten uns allerdings auch nicht aufnehmen. So mussten wir in größter Hitze weiterziehen. Die Hitze war wirklich unerträglich. Nicht mal der Fahrtwind kühlte uns ab. Es fühlte sich an, als würden wir von einem heißen Föhn begleitet. In unserem Etappenort Srbac fanden wir ein tolles Hotel und beschlossen, morgen einen Ruhetag einzulegen.
Schickt doch mal ein bisschen von der Wärme zu uns. Hier ist es momentan ziemlich 🥶 und 💦. Sommer ist eigentlich irgendwie anders…..