Los geht’s!

Als wir heute um 5 Uhr zum Bahnhof kamen, blickte uns schon eine Anzeige entgegen: Schienenersatzverkehr zwischen Mühlhausen … und … Leinefelde. Puh, das hätte auch schief gehen können. Wir saßen im Zug und erhielten die nächste Nachricht von der Bahn: der mühsam von uns vor wenigen Tagen gefundene und umgebuchte Ersatz-ICE von Erfurt nach Leipzig hat 1,5 Stunden Verspätung wegen Vandalismusschaden. Wir sind also mit der Regionalbahn weiter.

In Leipzig genau dasselbe Spiel. Unser geplanter ICE nach Dresden hat 1h Verspätung wegen eines Behördeneinsatzes. Also wieder weiter mit der Regionalbahn. Krachend voll, aber wir sind mitgekommen.

Für den letzten Zug nach Prag erwarteten wir keine Probleme, gehörte er doch zur tschechischen Bahn. Aber wir hatten uns geirrt. Schon auf dem Bahnsteig empfing uns ein Zugbegleiter. Wir hätten wohl nicht für die Räder reserviert, er hätte jedenfalls kein Rad ab Dresden auf seiner Liste. Trotzdem ließ er uns einsteigen. Allerdings gab es unsere Stellplatznummern gar nicht. Ebenso mysteriös verhielt es sich mit den reservierten Sitzplätzen. Die waren zwar da, aber zeigten völlig andere Reiseziele an als wir gebucht hatten. Also setzten wir uns auf nicht beschriftet Plätze, um nach etwa einer Stunde von zwei Frauen wegkomplimentiert zu werden. Den Rest der Fahrt standen wir und kamen relativ pünktlich in Prag an.

Hier gingen wir erst mal schön böhmisch essen. Anschließend machten wir unsere Fahrräder transportfähig und warteten geduldig auf unseren Bus. Viele Leute standen mit uns an. Als wir endlich mit dem Verladen unseres Gepäcks an der Reihe waren, stellte der Gepäckverantwortliche fest, dass kein Platz mehr war. Und zwar ziemlich laut und unfreundlich. Wir bewegten uns trotzdem nicht von der Stelle und erzwangen sozusagen die Mitnahme.

Jetzt sitzen wir im klimatisierten Bus und fahren der Ukraine entgegen.

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